Op-Center 7. Feindbilder. by Clancy Tom & Pieczenik Steve

Op-Center 7. Feindbilder. by Clancy Tom & Pieczenik Steve

Autor:Clancy, Tom & Pieczenik, Steve [Clancy, Tom & Pieczenik, Steve]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Crisis Management in Government
ISBN: 9783453169357
Google: X8e_AAAACAAJ
Amazon: 3453169352
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2000-09-30T22:00:00+00:00


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Baku/Aserbaidschan - Dienstag, 6 Uhr 15

Als der 47-jährige Ron Friday zum ersten Mal nach Baku gekommen war, hatte er geglaubt, man hätte ihn gerade-wegs ins Mittelalter katapultiert.

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Dieser Gedanke hatte nichts mit der Architektur zu tun.

Die Botschaften lagen alle in einem sehr modernen Viertel der Stadt, dessen Gebäude auch in Washington D.C., London, Tokio oder jeder anderen modernen Metropole hätten stehen können. Aber Baku war nicht mit den Städten zu vergleichen, in denen er so viel Zeit verbracht hatte.

Wenn man erst einmal aus dem Botschafts- und Geschäftsviertel von Baku heraus war, konnte man die historischen Wurzeln der Stadt an jeder Ecke sehen. Viele Gebäude hatten bereits gestanden, als Kolumbus Amerika entdeckte.

Doch nicht die Architektur ließ Baku so alt, so feudal aussehen. Es lag an dem ausgeprägten Fatalismus seiner Bewohner. Aserbaidschan war lange Zeit von außen regiert worden. Jetzt, da die Menschen frei und unabhängig waren, schienen sie unmotiviert und ziellos zu sein. Wenn nicht unzählige Petrodollar in das Land fließen würden, wäre es wahrscheinlich schon längst auf den Stand der Dritten Welt gerutscht.

Das war jedenfalls der Eindruck, den Friday gewonnen hatte. Zum Glück würde Aserbaidschan nicht mehr ganz so unabhängig sein, wenn der ehemalige Army Ranger und seine Leute ihren Einsatz hier beendet hatten.

Friday betrat das sechsstöckige Haus, in dem seine Wohnung war. Das zehn Jahre alte Gebäude aus roten Zie-gelsteinen lag nur ein paar Blocks von der Botschaft entfernt. Er ging über die Marmortreppe nach oben. Friday wohnte im obersten Stockwerk, aber er hasste Fahrstühle.

Selbst wenn er in Begleitung anderer Botschaftsangehöriger war, die hier wohnten, nahm er immer die Treppe.

Fahrstühle waren zu eng und machten ihn dadurch ver-wundbar.

Er ging zu seiner Wohnung. Er konnte nicht glauben, dass er jetzt schon seit fast sechs Monaten hier war. Es kam ihm erheblich länger vor, und er war froh, dass sich seine Dienstzeit dem Ende näherte. Nicht, weil die stellvertretende Botschafterin Williamson ihn nicht mehr brauchte.

Im Gegenteil, Friday hatte sich als sehr nützlich für die Diplomatin erwiesen, insbesondere bei ihren Bemühun-



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